Am 12. November starteten 25 Bürgerinnen und Bürger aus Röhrmoos, angeführt von Bürgermeister Dieter Kugler und der Partnerschaftsbeauftragten der Gemeinde, Delphine Hase, ihre Reise nach Taradeau. Doch der Abend des 13. November, als Paris Ziel eines brutalen Terrorangriffs wurde, veränderte die Stimmung der Reise dramatisch.
Noch am Freitagmorgen waren wir der Einladung unsererTaradeauer Gastgeber gefolgt und hatten einen Ausflug ins benachbarte Fürstentum Monaco unternommen. Dort stand ein Besuch des Ozeanographischen Museums auf dem Programm. Außerdem liefen bei den Röhrmoosern die Vorbereitungen für den am Samstag geplanten Stand auf dem Taradeauer Wochenmarkt: vom Brotzeitteller bis zum bayerischen Bier – wir hatten allerlei regionale Spezialitäten im Gepäck, um sie den Taradeauer Bürgern zum Kosten anzubieten.
Doch nach der Terrorattacke am Abend war alles anders. Für das ganze Land wurde der Ausnahmezustand ausgerufen – ein fröhliches Fest der Freundschaft zu feiern, das war nach diesen Ereignissen nicht mehr möglich. Angesichts des schrecklichen Terrors wurde das gemeinsame Gedenken an die Kriegstoten beider Länder am Kriegerdenkmal von Taradeau zu einem besonders emotionalen Moment der Reise. Gemeinsam legten die Bürgermeister der Gemeinden, M. Gilbert Galliano und Dieter Kugler sowie die Alt-Bürgermeister von Röhrmoos, Josef Westermayr und Hans Lingl, ein Blumengesteck nieder. In ihren Reden betonten Galliano und Kugler, dass die Partnerschaft ihrer Gemeinden ein Zeichen des Friedens in Europa sei und es eine ständige Aufgabe bleibe, diesen Frieden und die Freundschaft zwischen Frankreich und Deutschland zu schützen.
In tiefer Verbundenheit standen wir an der Seite ihrer Taradeauer Freunde, als Frankreich am Sonntag der Opfer des Terroranschlags gedachte. Das ursprünglich geplante Weinfest in Taradeau wurde aus Sicherheitsgründen abgesagt. Der für diesen Tag vorgesehen Gottesdienst wurde zu einem Trauergottesdienst, an dessen Ende mit dem Lesen des Friedensgebets des Hl. Franziskus von Assisi ein eindrucksvolles Zeichen für Frieden und Verständigung zwischen den Völkern stand.
Noch einmal kamen schließlich wir mit unseren Gastgebern zu einem Mittagessen zusammen. Auch wenn es keine unbeschwerte Reise war: Dieser Besuch zeigte einmal mehr, wie tief die Freundschaft zwischen den Gemeinden inzwischen geworden ist und dass man in tiefer Verbundenheit zueinander steht.